Jetzt ist sie in einer Reihe mit weltberühmten Spezialitäten wie Parmaschinken und Emmentaler Käse: Die nordhessische Ahle Wurst (oder Wurscht oder Worscht) trägt endlich das EU-Gütesiegel „g.g.A.“ (geschützte geografische Angabe).
Damit ziehen die mindestens sechs Wochen, oft aber monatelang gereiften Dürre Runde (Ring) und Stracke (gerade) mit dem Hessischen Handkäs und der Frankfurter Grie Soß gleich. Und ist damit davor geschützt, dass gewitzte Wurst-Fabrikanten irgendwo anders auf der Welt ihr Produkt so nennen.
16 Jahre kämpften Metzger aus den Kreisen Hersfeld-Rothenburg, Kassel , Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner für dieses Gütesiegel. Für Rolf Schott, Metzger vom Förderverein Nordhessische Ahle Wurst eine „riesige Anerkennung“ für traditionelles Handwerk.
Die Auszeichnung bedeutet aber auch Verpfilchtungen: Die Hessen-Salami darf nur aus dem Fleisch älterer Schweine mit mindesten 125 Kilo Gewicht hergestellt werden. Und die müssen aus der Region kommen, dürften nicht länger als zwei Stunden zum Schlachthof unterwegs sein. Solche Tiere zu bekommen, wird immer schwieriger.
Im EU-Amtsblatt wird die Ahle Wurst übrigens so beschrieben: „Die Konsistenz und das Mundgefühl sind etwas krümelig und mürber als bei Standarddauerwürsten.“