Katharina Koch, Inhaberin der Landfleischerei Koch in Calden, ist in den Mittelstandsbeirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie berufen worden.
Der Beirat befasst sich mit der Lage und den Perspektiven kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie der Freien Berufe. Er berät den Bundesminister zu Fragen, die sich aus strukturellen Veränderungen im innen- und außenwirtschaftlichen Bereich für die mittelständische Wirtschaft ergeben. Darüber hinaus analysiert er den Einfluss aktueller wirtschaftspolitischer Maßnahmen auf die wirtschaftliche Situation kleiner und mittlerer Unternehmen.
Bei einem Kennenlernen im Rahmen eines Abendessens im Bundesministerium hatten Koch und die übrigen 26 Mitglieder des Beirats erstmals Gelegenheit, dem Wirtschaftsminister ihre Anliegen vorzutragen. Für Katharina Koch standen die Themen Unternehmensnachfolge, Fachkräftesicherung und Bürokratieabbau im Mittelpunkt.
Koch wählte diese Schwerpunkte, da ihrer Meinung nach „in diesen Bereichen aktuell die größten Herausforderungen für Handwerksbetriebe liegen.“ In der eigenen Fleischerei konnte der Generationenwechsel zwar bereits erfolgen, bei vielen anderen Betrieben sei jedoch kein Nachfolger in Sicht. Koch findet es „sehr schade, wenn Traditionsunternehmen aus solchen Gründen scheitern, obwohl sie wirtschaftlich eigentlich sehr erfolgreich sind.“
Ähnlich verhält es sich mit dem Mangel an Fachkräften: „Die meisten Handwerksbetriebe könnten noch deutlich mehr Aufträge annehmen, sie finden jedoch nicht genug qualifizierte Fachkräfte um diese ausführen zu können.“ Lösen könne man dieses Problem vor allem über die Ausbildung, welche im Handwerk bereits einen sehr hohen Stellenwert habe. „In Deutschland wird jede vierte Ausbildung in einem Handwerksbetrieb absolviert. Wir selbst bilden jedes Jahr Fleischer/innen und Fachverkäufer/innen aus. Aktuell sind vier unserer 15 Mitarbeiter Auszubildende.“ Problematisch sei jedoch, dass eine Ausbildung im Handwerk im Vergleich zu anderen Bildungswegen nicht genug Ansehen genieße. „Erst wenn den jungen Menschen eine angemessene Wertschätzung für ihre Leistung entgegengebracht wird, kann man sie auch dazu motivieren, sich für eine Ausbildung im Handwerk zu entscheiden.“